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Ausgehend von der langjährigen Zusammenarbeit des Kamancheh-Virtuosen Misagh Joolaee mit seinen Duo-Partner:innen Schaghajegh Nosrati (Klavier) und Sebastian Flaig (Perkussion) gründete sich 2021 das Joolaee Trio.
Schon 2022 gab es sein gefeiertes Debüt beim Rudolstadt-Festival, was zu weiteren Einladungen seitens namhafter Spielstätten und Festivals führte, u.a. Sendesaal Bremen, Schleswig-Holstein-Musikfestival, Jazz Meets World Festival Prag, Sounds of Surrender Festival Wroclaw, Radeberger-Konzerte Köln und Heidelberger Frühling.
Charakteristisch für die Musiksprache des Trios ist die Mischung aus rhythmischer Originalität und lyrischen Erzählweisen, virtuosen Passagen und gehauchter Stille.
Inspiriert durch die Fülle der klassischen persischen und der klassisch-europäischen Musik und des Jazz und in einem intensiven musikalischen Dialog entwickelte das Trio seine ganz eigene Sprache und Sonorität. Die Programme beinhalten hauptsächlich Eigenkompositionen, aber auch Arrangements persischer und türkischer Volksmelodien.
Hauptanliegen des Trios ist es, Brücken zwischen den Kulturen zu schlagen und die Grenzen zwischen Orient und Okzident und zwischen den verschiedenen musikalischen Genres aufzuheben. Jedes Trio-Mitglied bringt fundiertes Wissen und Können aus einer je anderen Musiktradition mit, aus dem heraus die Drei gemeinsam einen neuen musikalischen Weg entstehen lassen.
Geboren 1983 in Mashhad und aufgewachsen in der nordiranischen Provinz Mazandaran, begann Misagh Joolaee im Alter von acht Jahren mit dem Geigenspiel. Innerhalb von 5 Jahren gelang es ihm, das persisch-klassische Repertoire Radif zu erlernen. Im Jahr 1996 gewann Misagh Joolaee im Alter von 13 Jahren den ersten Preis im Violin-Solowettbewerb des Fajr-Musikfestivals, des renommiertesten Musikfestivals im Iran, in der Kategorie der jungen Künstler auf der Violine.
Außerdem studierte er Setar, Tar und besonders intensiv Kamancheh bei verschiedenen iranischen Meistern. Es folgte eine Ausbildung am Klavier und der Violine in europäischer klassischer Musik.
Seine musikalische Laufbahn zeichnet sich durch eine große Vielseitigkeit in der Zusammenarbeit mit Musikern aus verschiedenen Ländern aus. Im Jahr 2009 gründete er das Ensemble Aavaan, mit dem er seine eigenen Kompositionen aufführte und 2010 den Wettbewerb Creole - Global Music in Deutschland gewann.
Von 2011 bis 2014 war Misagh zudem Dozent an der Fakultät für Weltmusik der Universität Hildesheim.
2014 trat er als Kamancheh-Solist bei der Aufführung der 5. Sinfonie von Awet Terterjan mit dem Staatsorchester Braun-schweig auf und 2021 als Kamancheh-Solist auf Tournee in den Niederlanden mit Cappella Amsterdam, wo er unter anderem im Muziekgebouw Amsterdam spielte.
In derselben Formation gastierte er zudem beim Morgenland Festival Osnabrück (2023). Im Jahr 2022 spielt er außerdem im Rahmen des Musiktheaterprojekts Negar in der Deutschen Oper Berlin.
Alle CDs von Misagh, Ferne (2020), Unknown Nearness (2021) und Qanat (2022), wurden mit dem "Preis der deutschen Schallplattenkritik" ausgezeichnet.
Die deutsch-iranische Pianistin Schaghajegh Nosrati gilt als führende Bach-Interpretin und konnte sich nicht nur durch Preise bei renommierten internationalen Klavierwettbewerben, sondern auch durch ihre hochgelobten Auftritte in namhaften Konzertsälen weltweit erfolgreich etablieren.
Seit ihrem großen Erfolg beim Internationalen Bach-Wettbewerb 2014 in Leipzig tritt die Pianistin regelmäßig in renommierten Konzertsälen und Festivals in Europa, Asien und Nordamerika auf, wie z.B. in der Berliner Philharmonie, dem Berliner Konzerthaus, Vancouver Playhouse, Palau de la Musica Barcelona, Gilmore International Piano Festival, Lincoln Center Washington, Gewandhaus Leipzig, Pierre Boulez Saal Berlin, Palais des Beaux Arts in Brüssel, Tonhalle Zürich, 92nd Street Y New York und Beethovenhaus Bonn (als Artist in Residence).
Einen Höhepunkt in der Karriere der Pianistin bildete die Einladung zu einer Tournee mit Sir András Schiff und der Cappella Andrea Barca im Jahr 2018 und der Aufführung von J.S. Bachs Konzerten für zwei Klaviere und Orchester u.a. im Wiener Musikverein, Mozarteum Salzburg, Elbphilharmonie Hamburg und Lucerne Festival.
Nosrati studierte an der Hochschule für Musik und Theater Hannover bei Prof. Christopher Oakden und Prof. Ewa Kupiec. Sie setzte ihr Studium bei Sir András Schiff an der Barenboim-Said Akademie in Berlin fort, wo sie inzwischen Assistentin ihres ehemaligen Lehrers ist.
Nachdem sie zwischen 2014 und 2023 sechs Alben veröffentlicht hat, erhielt sie für ihre jüngste Aufnahme mit dem Wohltemperierten Klavier Band 1 von J.S.Bach den Preis der Deutschen Schallplattenkritik.
Sebastian Flaig wurde in Freiburg geboren und studierte ethnische Perkussion und Jazzdrumset an der Hochschule für Musik in Leipzig. Zur Vertiefung seiner Kenntnisse der orientalischen Perkussion lebte er ein Jahr in Istanbul und lernte bei dem Darabuka Virtuosen Misirli Ahmet.
Von der orientalischen Musik zum Jazz und zeitgenössischer Musik bis hin zur Alten Musik reicht sein stilistisches Spektrum in verschiedenen Ensembles wie dem Taner Akyol Trio, Maya Youssef, Ensemble Resonanz, Mysteries of Bulgarian voices u.a..
2017 wurde die CD „Syrian Dreams“ von Maya Youssef, an der Flaig beteiligt war, mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet, ebenso wie die CDs „Ferne“ (2019) und „Qanat“ (2022) seines Duos mit Misagh Joolaee.
Er komponiert für Musik für Theater, Radio und Dokumentarfilme.
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